FEST GmbH liefert klimaneutralen Wasserstoff für Wiens Verkehr, Strom und Wärme
Die Wiener Wasserstoff GmbH, eine Tochter der Wiener Stadtwerke und Wien Energie, setzt auf eigene grüne Wasserstoffproduktion, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Die FEST GmbH aus Goslar liefert dafür die Basis: eine kompakte und schnell einsatzfähige 3-MW-Elektrolyseanlage.
Wien strebt Klimaneutralität bis 2040 an. Um die Stadt emissionsfrei zu gestalten, baut die FEST GmbH im Auftrag der Wiener Wasserstoff GmbH einen „Green Electrolyzer“ in Simmering. Dieser containerbasierte Elektrolyseur benötigt wenig Platz und produziert täglich etwa 1.300 kg Wasserstoff. Dieser Wasserstoff wird hauptsächlich für Busse und LKW an einer Wasserstofftankstelle des Schwesterunternehmens Maximator Hydrogen genutzt. Wien Energie setzt den grünen Wasserstoff auch in ihren Kraftwerken ein und stellt ihn Industriepartnern zur Verfügung. „Wir freuen uns, die Wiener Wasserstoff GmbH mit unserer Technologie und Erfahrung bei diesem und zukünftigen Projekten zu unterstützen. Unser Ziel ist es, europäischer Marktführer für dezentrale Wasserstofflösungen zu werden – von der Produktion bis zur Nutzung“, betont Matthias Authenrieth, CEO der FEST GmbH. „Projekte wie dieses unterstreichen unseren Anspruch.“
Hocheffiziente Wasserstoffproduktion dank PEM-Elektrolyse
Der Green Electrolyzer der FEST GmbH nutzt die Wasserelektrolyse zur Wasserstoffproduktion. Dabei wird Wasser mithilfe von elektrischer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Stammt der Strom aus erneuerbaren Quellen, entsteht „grüner Wasserstoff“. Für die Umwandlung der elektrischen Energie in chemische Energie verwendet das Unternehmen die hocheffiziente PEM-Elektrolyse (Proton Exchange Membrane). Eine Protonenaustauschmembran, umspült von Wasser, ist das Herzstück. Legt man eine elektrische Spannung an, zirkulieren Protonen innerhalb der Membran, während sich Elektronen im äußeren Kreis bewegen. An der Kathode entsteht Wasserstoff durch Reduktion, an der Anode Sauerstoff durch Oxidation. Durch diese direkte Umwandlung von elektrischer in chemische Energie wird ein hoher Gesamtwirkungsgrad von bis zu 70 Prozent erreicht.
Kompakte Bauweise und hohe Vorfertigung für schnelle Installation
Die Wasserstofferzeugung im Green Electrolyzer erfolgt in einzelnen Zellen, die als „Stack“ gestapelt und elektrisch in Reihe geschaltet sind. In Simmering bilden drei dieser Stacks zusammen mit der Reinstwasser- und Gasaufbereitung das Kernstück der Anlage von FEST GmbH. Bis auf den Rückkühler und die Kälteanlage sind alle prozesstechnisch notwendigen Komponenten und Bauteile platzsparend in zwei 40-Fuß-Containern untergebracht. Dies ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad und minimiert die Montagezeit vor Ort.
Wiener Betriebe arbeiten gemeinsam für grüne Infrastruktur
Die Wiener Infrastrukturbetriebe ziehen mit ihrer Muttergesellschaft, der Wiener Stadtwerke-Gruppe, an einem Strang, um eine klimaneutrale Infrastruktur zu realisieren. Die Wiener Wasserstoff GmbH bündelt dabei die Bereiche Erzeugung (Wien Energie), Transport und Verteilung (Wiener Netze) sowie Anwendung (Wiener Linien) von Wasserstoff als Antriebs- und Energiequelle. Projektleiter Michael Schwind erklärt: „Nach der ersten Wasserstofftankstelle in Leopoldau 2021 ist die Errichtung der Elektrolyseanlage ein weiterer wichtiger Schritt für ein klimaneutrales Wien. Meine Kollegen und ich sind zuversichtlich, dass die Anlage zuverlässig Wasserstoff produzieren wird.“
Umfassende Wasserstoffkompetenz aus einer Hand
Neben der FEST GmbH ist auch Maximator Hydrogen, ein weiteres Unternehmen der Schmidt Kranz Gruppe, an dem Wiener Projekt beteiligt. Als Schwesterfirma liefert Maximator Hydrogen die Wasserstofftankstelle für LKW und Busse. „Die Vorteile unseres Ansatzes, Wasserstoffinfrastrukturen aus einer Hand anzubieten, zeigen sich bei diesem Projekt deutlich: eine schnelle und reibungslose Umsetzung mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten“, bekräftigt Matthias Authenrieth die erfolgreiche Zusammenarbeit.
